Albert Tullio Lieberg liest aus “Ohne Wirklichkeit”
Seit seiner Kindheit hatte er immer wieder eine teils bewusste, teils unterschwellige Ahnung: Die Ahnung, der einzige Mensch auf der Welt zu sein, geschaffen von einer fiktiven Instanz, Objekt einer Inszenierung, als wären die Welt um ihn herum, samt Menschen und Natur nichts als Requisite. Doch Beweise hatte er nie finden können. Nun sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Er soll am Vortag seinen Kompagnon niedergestochen haben. Für ihn selbst, den bislang unbescholtenen Familienvater und erfolgreichen Rechtsberater, ist die Inhaftierung, der imminente Prozeß, seine eigene Tat eine einzige Farce. Welche Rolle spielt nun aber der Pflichtverteidiger in diesem Schauspiel?