Skizze einer Welt, in der sich die Menschen wieder um die Zukunft des Planeten kümmern

Rezension zu “Der Systemwechsel: Utopie oder existentielle Notwendigkeit?”

Lieberg ändert einfach die Perspektive – raus aus der piefigen Selbstgerechtigkeit deutscher Wirtschafts„wissenschaftler“ und ihrer verlogenen Haltung zum Exportüberschuss hinein in eine planetare Sichtweise, die sichtbar macht, wie kaputt unser Planet mittlerweile ist und welche verheerenden Folgen die schiere Geld- und Marktmacht der großen Globalisierungsgewinner im Norden in den übrigen 180 Staaten dieser Welt hat. Denn Lieberg hat nicht vergessen, wie Geld funktioniert, wenn alles „in Wert gesetzt“ wird und alles für Geld gekauft werden kann. Dann entscheidet nämlich das Geld darüber, ob ein Mensch hungert oder in Saus und Braus lebt, ein Dach über dem Kopf hat oder drei Luxusvillen, barfuß läuft oder einen Privatflieger hat usw. Geld bestimmt über Prestige, sozialen Rang und Macht. Und schon den Kindern in der Schule wird das eingebläut, wird ihnen klargemacht, dass nur die Besten am Ende Geld haben werden, Wohlstand und soziale Anerkennung. […] Liebergs Buch ist […] eine Skizze dessen, wie eine künftige Weltgemeinschaft aussehen könnte, wenn alle Völker begriffen haben, dass man diesen einzigartigen Planeten und unsere Lebensgrundlagen nur bewahren kann, wenn sich alle gleichermaßen um das Bewahren kümmern, lernen, solidarisch zu agieren, und all den Millionen, die heute im Wettbewerb der Rücksichtslosen auf der Strecke bleiben, die Chance zu geben, ihre Talente und ihre Kreativität zu entwickeln…

LEIPZIGER ZEITUNG, 21. Mai 2020